JUGENDSCHUTZ 3.0 –> KETTENBRIEFE
Früher kamen Kettenbriefe mit der Post. Später dann als E-Mail-Version und sie waren
lästig und teilweise gefährlich (Viren). Heute werden Kettenbriefe vor allem über
den Messenger-Dienst WhatsApp versendet und durch die einfache Art des Teilens
verbreiten sie sich innerhalb des Netzwerkes wie ein Lauffeuer.
Das „ungeschriebene Gesetz“ hinter diesen Massensendungen: Wer einen Kettenbrief
erhält, muss diesen innerhalb einer kurzen Zeit an eine gewisse Anzahl an
Personen weiterleiten, die Kette darf nie abreißen, denn sonst droht angeblich großes
Unheil. Kettenbriefe sind jedoch grundsätzlich immer Hoaxes. Ein Hoax ist eine
Falschmeldung im Internet, die absichtlich in Umlauf gebracht wird.
Manche Kettenbriefe sind lustig oder originell, es gibt aber auch welche, die Angst und
Schrecken verbreiten, in denen z.B. damit gedroht wird, dass man selbst oder eine
Person aus dem Bekanntenkreis stirbt, wenn man die Nachricht nicht weiterleitet.
Während Erwachsene diese Drohung vermutlich als üblen Scherz erkennen, können
viele Kinder und Jugendliche diese Nachricht nicht immer als Falschmeldung
einordnen. Sie ängstigen sich wirklich davor und wissen nicht, wie sie reagieren sollen.
Tipps für Eltern, wie Sie mit Ihren Kindern über Kettenbriefe reden können:
• Kettenbriefe enttarnen: gerade jüngeren Kindern fällt es schwer, Kettenbriefe
als solche zu erkennen. Typische Merkmale sind z.B. Tippfehler, viele
Ausrufezeichen, übertriebene Betonung des Wahrheitsgehaltes. Gehen Sie die
Kettenbriefe, die gerade in der Klasse im Umlauf sind, gemeinsam durch und üben
Sie mit Ihrem Kind das Löschen von Nachrichten in WhatsApp.
• Sprechen Sie das Thema von sich aus an und erklären Sie, was Kettenbriefe
sind. Kindern ist oft nicht bewusst, was hinter Kettenbriefen steckt und dass die
darin beschriebenen „Gefahren“ nichts mit der Realität zu tun haben.
• Nehmen Sie die Ängste Ihres Kindes ernst, wenn es sich Sorgen macht, dass es
selbst oder eine nahestehende Person sterben könnte, weil es eine Nachricht nicht
weitergeschickt hat. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass nichts Schlimmes
passiert, wenn man einen Kettenbrief nicht weiterschickt.
• Vereinbaren Sie Regeln, diskutieren Sie mit Ihrem Kind, welche Kettenbriefe
weitergeleitet werden können und welche nicht, und welche sofort gelöscht
werden sollten.
Mehr Infos zum Thema finden Sie unter www.saferinternet.at
jugendschutz 3.0 ist eine gemeinsame Informationsreihe der Waldhaus-
Jugendreferate der Schönbuchgemeinden. Für Anregungen und Themenvorschläge
wenden Sie sich bitte an das Jugendreferat.